Die Zentralbanken, zu deren Aufgabe die Steuerung von Zinsen, Geldmenge und Preisen zählt, experimentieren seit Jahren mit einer Nullzinspolitik. Damit sollen Deflation bekämpft und Anreize für Investitionen und die Kreditwirtschaft geschaffen werden. Als letzte westliche Notenbank betreibt auch die EZB eine Politik der monetären Lockerung (Quantitative Easing), die zuvor schon von der Bank of England, der Fed oder der Bank of Japan eingeschlagen worden ist. Die Wahrung einer Balance zwischen Deflationsbekämpfung und Finanzsystemstabilität steht insbesondere in Deutschland im Fokus der Aufmerksamkeit.
Die derzeitige Geldpolitik sieht im Zins ein Instrument zur Stimulierung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Demgegenüber betrachtet die Österreichische Schule der Nationalökonomie den Zins als Preis der Zeit, an dem sich die Struktur des gesamten Produktionsgeflechts einer Volkswirtschaft ausrichtet. Aus dieser Perspektive könnten die realwirtschaftlichen Verzerrungen und die spätere Korrektur umso tiefgreifender und schmerzhafter sein, je länger die Marktzinsen durch Zentralbankeingriffe verzerrt werden.
Einladung
Folgen der Nullzinspolitik – Praxis und Theorie
Wann? Donnerstag, 1. Oktober 2015, 16:00 Uhr
Wo? Österreichische Botschaft Berlin, Stauffenbergstraße 1,
10785 Berlin
Welche Rolle hat die Nullzinspolitik für unterschiedliche Wirtschaftsbereiche?
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die aktuelle Geldpolitik im wissenschaftlich-realökonomischen Kontext zu analysieren und diskutieren:
16:00 Uhr
Konferenzbeginn
Begrüßung
Nikolaus Marschik
Botschafter der Republik Österreich
Ingobert Waltenberger
Finanzattaché der Republik Österreich
Impulsreferat
Thomas Mayer
Flossbach von Storch Research Institute (eh. Chefvolkswirt Deutsche Bank)
Podiumsdiskussion
Michael Heise
Chefvolkswirt Allianz AG
Ernest Gnan
Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung in der Oesterreichischen Nationalbank
Thomas Mayer
Flossbach von Storch Research Institute (eh. Chefvolkswirt Deutsche Bank)
Stefan Kooths
Kieler Institut für Weltwirtschaft
Peter Brandner
Experte für empirische Wirtschafts- und Finanzmarktforschung, Bundesministerium für Finanzen, Wien
Schlussreferat
Michael Wohlgemuth
Open Europe Berlin
Moderation
Barbara Kolm
Austrian Economics Center
17:30 Uhr
Empfang in der Österreichischen Botschaft Berlin
Wenn Sie teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bis zum 25. September 2015 bei Herrn Philipp Gmoser philipp.gmoser@bmeia.gv.at an.
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